Fooocus ist ein leistungsstarkes Tool für die KI-Bildgenerierung, doch das Geheimnis für beeindruckende Ergebnisse liegt in der Kunst des Prompt-Schreibens. Ein guter Prompt ist wie eine Anleitung für die KI: Je klarer und detaillierter er ist, desto besser wird das Ergebnis. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du perfekte Prompts für Fooocus schreibst und welche Tricks dir helfen, deine Ideen optimal umzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
Die Grundlagen eines guten Prompts
Ein einfacher Prompt wie „a woman in a city“ liefert ein akzeptables Ergebnis, aber mit ein paar Anpassungen kannst du deutlich mehr herausholen. Achte dabei auf:
- Details: Was trägt die Person? Wie sieht die Umgebung aus? Welche Stimmung soll vermittelt werden?
- Klarheit: Vermeide vage Begriffe und beschreibe genau, was du sehen willst.
- Stil: Soll das Bild realistisch, futuristisch oder im Anime-Stil sein? Diese Informationen helfen der KI, deinen Wunsch umzusetzen.
Beispiel: Statt „a woman in a city“ nutze: „a young woman wearing a red coat, walking through a bustling city street at night, surrounded by glowing neon lights, realistic style.“
Erweiterte Prompt-Techniken
Fooocus bietet dir viele Möglichkeiten, deine Prompts noch genauer zu steuern:
Mehrere Zeilen (Multi-Prompts)
Du kannst mehrere Zeilen verwenden, um verschiedene Ideen in einem Bild zu kombinieren. Beispiel:
a futuristic cityscape with flying cars
a man standing on a rooftop, overlooking the city
a glowing sunset in the background
Gewichtungen verwenden
Gib einzelnen Elementen mehr oder weniger Gewicht, um den Fokus der KI zu steuern. Beispiel:
a woman (realistic:1.5), (fantasy background:0.8)
Negative Prompts
Wenn du bestimmte Elemente vermeiden willst, nutze negative Prompts. Beispiel:
a castle in a forest
Negative: (modern buildings), (cars), (people)
Stimmungen und Licht einfügen
Die Stimmung und Lichtverhältnisse spielen eine entscheidende Rolle für das Endergebnis. Hier einige Beispiele:
- Stimmung: „a melancholic atmosphere with fog rolling through the trees“
- Licht: „illuminated by the warm glow of a setting sun“
Du kannst beide kombinieren, um die Szene lebendig wirken zu lassen:
„a magical forest at dusk, glowing mushrooms on the ground, illuminated by soft moonlight.“
Stile und Formate definieren
Fooocus erlaubt dir, den Stil und das Format deines Bildes zu beeinflussen:
- Stil: Nutze Begriffe wie „realistic“, „anime“, „watercolor painting“ oder „cyberpunk“.
- Format: Stelle das Seitenverhältnis und die Größe über den Advanced-Tab ein, um dein Bild optimal für seinen Zweck anzupassen.
Beispiele für inspirierende Prompts
Hier sind einige fertige Prompts, die du direkt in Fooocus ausprobieren kannst:
- „a futuristic city at night, glowing neon signs, flying cars, a bustling crowd, cinematic cyberpunk style.“
- „a serene mountain landscape, a crystal-clear lake reflecting the sky, surrounded by tall pine trees, soft morning light.“
- „a magical forest with glowing mushrooms, a fairy flying between trees, illuminated by soft moonlight, dreamy watercolor painting.“
- „a robot sitting on a bench in a park, reading a book, surrounded by blooming flowers, realistic style.“
- „an astronaut exploring an alien planet, colorful landscapes, two moons in the sky, sci-fi art style.“
Die Bauelemente eines Prompts
Ein guter Prompt ist die Grundlage für ein erfolgreiches KI-Bild. Die Bauelemente eines Prompts bestimmen, wie detailliert und passend die KI deine Vorstellung umsetzen kann. In diesem Artikel erkläre ich dir die verschiedenen Bestandteile eines Prompts und gebe dir Tipps, wie du sie optimal einsetzt.
Subjekt: Was soll dargestellt werden?
Das Subjekt ist der Kern deines Prompts. Es beschreibt, worum es im Bild gehen soll. Hierbei kann es sich um Personen, Tiere, Objekte oder Szenen handeln.
- Beispiel: „a young woman“, „a medieval castle“, „a robot exploring a futuristic city“
Tipp: Verwende klare und einfache Begriffe, um die KI nicht zu verwirren. Vermeide Doppeldeutigkeiten oder unnötig vage Beschreibungen.
Attribute: Zusätzliche Details für das Subjekt
Attribute geben deinem Subjekt mehr Tiefe und Charakter. Das können Kleidung, Farben, Formen, Emotionen oder andere Merkmale sein.
- Beispiel: „a young woman wearing a red dress“, „a medieval castle with ivy-covered walls“, „a robot exploring a futuristic city with glowing lights“
Tipp: Beschreibe Eigenschaften, die das Subjekt einzigartig machen. Sei dabei so spezifisch wie möglich.
Weitere Details:
- Verhalten: running through a field, holding an umbrella, reading a book
- Erscheinung: curly hair, green eyes, youthful
- Emotionen: excited, thoughtful, peaceful
- Kleidung: striped scarf, leather jacket, floral skirt
- Farben: golden, pastel, monochrome, vibrant
- Material: marble, silk, glass, rusted metal
Medium: Wie soll das Bild wirken?
Das Medium legt fest, ob das Ergebnis als Foto, digitales Kunstwerk oder als handgefertigtes Kunstwerk erscheinen soll. Es gibt dir die Kontrolle über Stil und Technik.
- Beispiele:
- Fotografie: photo
- Illustration: illustration
- Malerei: painting
- Digitale Malerei: digital painting
- 3D-Grafik: 3D rendering
- Video: video, animation
Tipp: Wähle ein Medium, das zu deiner Vision passt, und kombiniere es mit weiteren Details.
Bildkomposition und Perspektive
Der Bildaufbau, das Größenverhältnis zwischen Objekt und Umgebung sowie die Perspektive beeinflussen die Wirkung deines Bildes.
Beispiele für Objektgröße und Entfernung:
- Nahaufnahme: close up
- Porträt: portrait
- Ganzkörper: full body
- Landschaft: landscape
Beispiele für Kamerawinkel und Perspektive:
- Fischauge: fisheye
- Weitwinkel: wide angle
- Von unten: low angle
- Von oben: high angle
Tipp: Nutze spezifische Begriffe, um die Komposition genau zu definieren.
Qualität
Die Bildqualität kannst du durch bestimmte Begriffe optimieren:
- Allgemeine Qualität: best quality, masterpiece, professional
- Bildauflösung: UHD, ultra high res, 8k
- Detailschärfe: highly detailed, sharp focus, RAW photo, HDR
Tipp: Experimentiere mit verschiedenen Begriffen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Umgebung: Kontext und Zeit
Die Umgebung gibt deinem Bild Tiefe und Atmosphäre. Sie beschreibt, wo und wann die Szene spielt.
- Beispiele:
- Ort: Paris, shopping mall, Japanese garden
- Landschaft: forest, desert, beach
- Wetter: thunderstorm, sunny, cloudy sky
- Zeit: autumn, 1950s, sunset
Tipp: Ergänze mit Unschärfe- oder Tiefeneffekten, z. B. bokeh, depth of field (DOF), vignetting, um den Fokus zu lenken.
Beleuchtung: Das Spiel mit Licht
Die Beleuchtung bestimmt die Stimmung deines Bildes. Du kannst natürliches oder künstliches Licht sowie Beleuchtungsdetails angeben.
- Beispiele:
- Natürliches Licht: daylight, sunset, bright sunlight
- Künstliches Licht: studio lighting, cinematic lighting, candlelight
- Details: backlight, dramatic lighting, neon lights
Tipp: Beschreibe die Lichtquelle und ihre Wirkung auf die Szene.
Stil: Wie soll das Bild aussehen?
Mit Stilangaben präzisierst du, welche künstlerischen Mittel genutzt werden sollen.
- Beispiele für Mittel:
- oil painting, watercolor, pencil drawing, sketch
- Leica M, Hasselblad, Nikon D850
- Beispiele für Stile:
- realistic, hyperrealistic, concept art, abstract, anime, cyberpunk, surrealistic
Ästhetik und Stimmung
Die Ästhetik und Stimmung sorgen dafür, dass das Bild eine bestimmte emotionale Wirkung erzielt.
- Beispiele:
- Ästhetik: beautiful, cosy, baroque, luxury
- Stimmung: sci-fi, dystopian, fantasy, horror
Tipp: Kombiniere diese Begriffe mit Stil und Beleuchtung, um ein einheitliches Ergebnis zu schaffen.
Negative Prompts: Was soll vermieden werden?
Negative Prompts helfen, unerwünschte Elemente aus deinem Bild zu entfernen. Sie sind besonders nützlich, um Fehler oder unpassende Inhalte zu vermeiden.
Beispiele:
- Qualitätsverbesserung: ugly, blurry, grainy, bad composition
- Unerwünschte Inhalte: anime, illustration, cartoon, red field
Tipp: Nutze negative Prompts gezielt, um das Ergebnis zu optimieren und Störelemente auszuschließen.
Länge eines Prompts und die BREAK-Anweisung
Wenn du einen Prompt (Textbeschreibung) für Stable Diffusion eingibst, wird der Text in „Tokens“ zerlegt. Tokens sind kleine Teile eines Wortes, die die KI versteht. Manchmal wird ein einziges Wort in mehrere Tokens aufgeteilt, besonders wenn es für die KI unbekannt ist.
Stable Diffusion kann nur 75 Tokens auf einmal verarbeiten. Wenn dein Text länger ist, teilt die Software ihn in Abschnitte von 75 Tokens auf, verarbeitet jeden Abschnitt einzeln und fügt die Ergebnisse später zusammen.
Das Problem: Wenn ein Satz oder eine Formulierung genau zwischen zwei Abschnitte fällt, könnte er zerlegt werden und verliert dann an Wirkung. Um das zu vermeiden, kannst du das Wort „BREAK“ an einer strategischen Stelle einfügen. Damit sorgst du dafür, dass der Text genau dort endet und in einem neuen Abschnitt weitergeht.
Zusätzlich siehst du oben rechts im Textfeld, wie viele Tokens dein Prompt hat, damit du weißt, ob die Länge kritisch wird.
Beispiel ohne „BREAK“
Prompt:
„A young woman walking in a magical forest with glowing mushrooms and a soft mist rolling through the trees, surrounded by golden light.“
- Dieser Text ist länger als 75 Tokens. Stable Diffusion teilt ihn automatisch in zwei Abschnitte:
- Erster Abschnitt: „A young woman walking in a magical forest with glowing mushrooms and a soft mist rolling“
- Zweiter Abschnitt: „through the trees, surrounded by golden light.“
- Das Problem: Die Beschreibung „mist rolling through the trees“ wird zerrissen, und die KI verarbeitet sie nicht korrekt. Das Bild könnte ungenau werden, z. B. nur Nebel ohne Bäume.
Beispiel mit „BREAK“
Prompt:
„A young woman walking in a magical forest with glowing mushrooms and a soft mist rolling through the trees. BREAK Surrounded by golden light.“
- Hier hast du die Anweisung „BREAK“ hinzugefügt, um den Text bewusst zu trennen:
- Erster Abschnitt: „A young woman walking in a magical forest with glowing mushrooms and a soft mist rolling through the trees.“
- Zweiter Abschnitt: „Surrounded by golden light.“
- Ergebnis: Die Formulierungen bleiben zusammenhängend, und die KI verarbeitet den Text genauer. Das Bild zeigt klar Nebel in den Bäumen und die goldene Beleuchtung.
Fazit
Die Bauelemente eines Prompts sind der Schlüssel zu beeindruckenden KI-Bildern. Indem du Subjekt, Attribute, Umgebung, Stimmung, Stil, Licht, negative Prompts und Gewichtungen bewusst kombinierst, kannst du die KI optimal steuern und deine Vision präzise umsetzen. Probier es aus und experimentiere mit diesen Bausteinen – die Möglichkeiten sind endlos!